„Das Wenigste habe ich allein geschafft.“, so Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax, Transplantations- und Gefäßchirurgie und Leiter des Transplantationszentrums bei seiner öffentlichen Abschiedsvorlesung. Fast 50 Jahre seiner Schaffensphase hat er der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gewidmet und kann sich unter anderem das größte europäische Lungentrasplantations-Programm auch für Kinder- und Jugendliche auf die Fahne schreiben.

Klinik und Forschung im Blick

Studium, Assistenzzeit, Weiterbildung: Bereits in der Ausbildung entwickelte Professor Haverich seine Liebe zu seinem Fachgebiet. 1996 übernahm er von seinem Vorgänger und Mentor Hans Georg Borst die Leitung der Klinik. Dabei hatte er immer sowohl die Klinik als auch die Forschung im Blick. Weitblick bewies der Chirurg, in dem er sich nicht nur auf sein Fachgebiet konzentrierte, sondern auch interdisziplinäre Verbünde etablierte. Gekrönt wurde dieses Engagement mit der Förderung des Exzellenzclusters REBIRTH.

Professor Dr. Michael P. Manns, Präsident der MHH dankte in seiner Rede dem einzigen Chirurgen, der bisher mit einem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet wurde, auch als Mentor. 25 seiner Schülerinnen und Schüler haben mittlerweile leitende Positionen in der ganzen Welt übernommen. „Wir danken Dir und verneigen uns vor Deiner Lebensleistung!“ Der Herzchirurg nahm die huldigen Worte dankend an und betonte: „Das Wenigste habe ich allein geschafft. Nur im Team konnten wir das schaffen.“

Noch lange kein Ruhestand

In seinem Vortrag „Die Chirurgie der Atherosklerose“ stellte er nach einem kurzen Rückblick zur Entstehung der Herzchirurgie anschaulich seine Hypothese zur Entwicklung der Atherosklerose vor und machte deutlich, dass er sich nach Ausscheiden aus dem Dienst an der MHH nicht zur Ruhe setzen wird. Vom Selbststudium zu Gottfried-Wilhelm Leibniz, über Krankenhaus und Pflegeschule in Ghana sowie das Präventionsprogramm REBIRTH active bis hin zu seiner Atherosklerose-Forschung: Betätigungsfelder sieht Professor Haverich genug.

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“: Auch sein Team bedankte sich zum Start seiner neuen Lebensphase herzlich bei ihrem Mentor mit kreativen Geschenken, um zur Ruhe zu kommen, einem Stammbaum mit seinen zahlreichen Schülerinnen und Schüler sowie der Rezitation des Gedichtes „Stufen“ von Herrmann Hesse.

Mit stehenden Ovationen verabschiedete das Auditorium Professor Haverich. Die Abschiedsvorlesung war die erste ihrer Art seit dem Ende der Corona-Pandemie. Lange war der Hörsaal F nicht mehr so gefüllt. Viele Führungskräfte aus Kliniken und dem Pflegebereich, Emeriti sowie Mitarbeitende aus allen Bereichen der MHH erwiesen ihm die Ehre.

(Quelle: Medizinische Hochschule Hannover | Bild: Susanne Czichos)