One Health
Sowohl in Wissenschaft und Forschung als auch in der Politik setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass wir das Thema „Gesundheit“ in unserer globalisierten, hochtechnisierten und dem Klimawandel unterliegenden Welt einem breiteren Verständnis unterwerfen müssen. Der Begriff „One Health“ steht hier für den Ansatz, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt eng miteinander verknüpft ist und dass sich Human- und Veterinärmedizin sowie Umwelt-, Agrar- und Ernährungswissenschaften zusammenschließen müssen, um die Zusammenhänge und Abhängigkeiten besser zu verstehen und um Lösungsansätze zu entwickeln, damit neue Krankheiten verhindert und die globale Gesundheit verbessert werden kann.
Infektionskrankheiten gehören zu den größten Gefahren für die Globale Gesundheit. Viele dieser Krankheiten entstehen im Tierreich – und springen dann auf den Menschen über. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie und der mutmaßliche Ursprung von SARS-CoV-2 aus einem tierischen Wirt haben uns vor Augen geführt, wie eng die Gesundheit von Mensch und Tier verbunden ist. Die Notwendigkeit, alle maßgeblichen Einflüsse zu berücksichtigen, betrifft jedoch nicht nur die Übertragung und Verbreitung von Infektionskranken, sondern auch deren Behandlungsmöglichkeiten. Der zunehmende Kampf gegen antimikrobielle Resistenzen stellt die globale Gesundheit vor eine weitere große Herausforderung.
Um Resistenzentwicklungen in ihrer ganzen Dynamik zu verstehen und um ihnen vorzubeugen, ist ein ganzheitlicher Blick unabdingbar, denn Resistenzen entwickeln sich nicht nur im Menschen, sondern genauso in tierischen Reservoirs (antibiotikabehandelte Nutztiere) und der Umwelt (antibiotikabelastete Biotope, beispielsweise Abwasser). Auch wenn die Bewältigung dieser Krisen nur in internationaler Zusammenarbeit erfolgreich sein kann, so hat die Challenge ONE HEALTH 2021 gezeigt, dass in Niedersachsen Potenzial vorhanden ist, um auf nationaler Ebene einen Beitrag leisten zu können.
Initiative RAPID
Die Initiative RAPID „Response Against Pandemic Infectious Diseases“ Niedersachsen fußt auf Grundzügen der Hackathon-Challenge PANDAlarmRed und wurde auf dieser Basis weiterentwickelt.
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Neue SPRIND Challenge sucht Sprunginnovationen zur Bekämpfung viraler Infektionen
Um zukünftige Pandemien zu verhindern oder zumindest abzuschwächen, ist es notwendig, Ansteckungen von Anfang an zu unterbinden. Der Schlüssel ist das sogenannte „transmission-Blocking“, mit dem die Verbreitung von Pathogenen reduziert und somit…
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Gérard Krause erhält den DZIF-Preis für translationale Infektionsforschung 2022
Der mit 5.000 Euro dotierte Preis für translationale Infektionsforschung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) geht an den DZIF-Wissenschaftler und Epidemiologen Gérard Krause. Prof. Krause erforscht die Ursachen, Risikofaktoren,…
Zertifizierte Phagen-Forschung in Braunschweig
Erstmalig erhielt mit dem Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH ein wissenschaftliches Institut in Deutschland die GMP-Zertifizierung zur Identitätsprüfung von Phagen-Prüfpräparaten zur Anwendung am…
Sechs Bundesministerien verankern zusammen One-Health in der Forschung
Unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlichen heute sechs Ressorts eine neue gemeinsame Forschungsvereinbarung, um den One-Health-Ansatz in der Gesundheitsforschung zu stärken. Die weiteren Ressorts sind:…
World Antimicrobial Awareness Week
Sind neue Antibiotika oder Alternativen in Sicht? Wohin geht die Forschung? Weltweit wird auch in diesem Jahr vom 18. bis 24.11.2022 auf die bedrohliche Zunahme von Resistenzen gegen Antibiotika und andere mikrobielle Wirkstoffe aufmerksam gemacht.…