Seit Mitte 2022 verfügt das Land Niedersachsen über eine Landesstrategie Biologisierung sowie einem Plan für die Einrichtung eines eigenen Bioökonomierats. Mit dieser ressortübergreifenden Strategie zur Förderung der biobasierten Wirtschaft baut die Landesregierung ihr Engagement für die Bioökonomie aus. Im vergangenen Jahr fand in diesem Zuge bereits die Bildung relevanter Netzwerke sowie die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Forschung und öffentlicher Hand statt. Themenschwerpunkt der Strategie ist vor allem die Agrar- und Lebensmittelwirtschaft.

Die Landesstrategie Biologisierung umfasst 42 konkrete Maßnahmen für die Sektoren Agrar- und Ernährungswirtschaft, Rote Biotechnologie und Medizintechnik sowie Materialwissenschaft und Prozesstechnik. Mit ihrer Umsetzung sollen unter anderem Startups und interdisziplinäre Kooperationen in Forschung und Entwicklung gestärkt werden. Zudem beabsichtigen die vier Niedersächsischen Ministerien für Wirtschaft, Landwirtschaft, Wissenschaft und Umwelt, sich künftig von einem landeseigenen Expertengremium, dem sogenannten Bioökonomierat, beraten zu lassen. Die Landesregierung arbeitet bereits mit verschiedenen Institutionen und Netzwerken zusammen, darunter auch die BioRegioN, ansässig am Innovationszentrum Niedersachsen (IZ).

Innovation und Förderung

Das IZ ist ein wichtiger Akteur der Innovations- und Förderlandschaft und berät die Landesregierung unabhängig zu Strategie- und Technologiefragen. Neben der BioRegioN, wird dort auch das Netzwerk EIP Agrar & Innovation Niedersachsen koordiniert, welches Projekte aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft durch eine bessere Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis stärkt. Die Förderaktivitäten konzentrieren sich auf die Bereiche Schlüsseltechnologien, nachhaltige Pflanzenproduktion, tiergerechte Nutztierhaltung sowie Biotechnologie und Kreislaufwirtschaft. Zudem werden Projekte, wie Forschungsarbeiten zur Paludikultur, zu einer optimierten Mikroalgenkultivierung und einer exakten Ertragskartierung im Zuckerrübenanbau, unterstützt.

Auf Bundesebene gibt es Unterstützung durch das Bund-Länder-Programm „Innovative Hochschule“, von dem beispielsweise die Hochschule Osnabrück mit ihrem Vorhaben GROWTH – Gemeinsam in der Region Osnabrück-Lingen: Wandel durch Teilhabe mit einer finanziellen Unterstützung von 8,64 Mio. Euro profitiert hat.

Regionale Bioökonomie

Auch auf regionaler Ebene gibt es eigenständige Initiativen zur Bioökonomie. Ein gutes Beispiel ist die Region Weser-Ems, wo bereits 2015 ein Masterplan erstellt und ein Expertengremium, bestehend aus Partner/-innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, zur Bioökonomie eingerichtet wurde. Auch im Bereich Bioökonomie-Forschung ist Niedersachsen mit den Universitäten und Hochschulen in Hannover, Osnabrück, Oldenburg und Clausthal gut aufgestellt. Mit dem Thünen- und dem Julius Kühn-Institut sind außerdem zwei Bundesforschungseinrichtungen in Niedersachsen ansässig, die sich ebenfalls bioökonomischen Fragestellungen widmen.

(Quelle: Bioökonomie.de)