HoT-BRo2 – Fit für Hochtemperaturanwendungen: Welche Eigenschaften müssen Biokunststoffe haben und wie können wir sie dafür modifizieren?

Im Webinar am 17.11.2022 ab 11 Uhr wird das Projekt HoT-BRo2 vorgestellt, das sich mit der Aufwertung der Materialeigenschaften thermoplastischer Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe für Hochtemperaturanwendungen beschäftigt. Folgende Aspekte werden dabei im Mittelpunkt stehen:

  • Gezielte Materialentwicklungen und -modifizierungen zur Substitution der petrobasierten Materialien der Referenzbauteile der Industriepartner
  • Verarbeitungsprozesse wie Spritzguss und Extrusionsblasformen sowie Weiterverarbeitungstechniken wie Strahlenvernetzen, Schweißen und Kleben der Polymere
  • Bewertung der Nachhaltigkeit der entwickelten Materialien sowie der Verarbeitungs- und Weiterverarbeitungstechniken

Aufwertung der Materialeigenschaften von thermoplastischen Biokunststoffen und Bioverbundwerkstoffen für Hochtemperaturanwendungen (HoT-BRo2)

In der Machbarkeitsstudie HoT-BRo wurde die Möglichkeit der Substitution petrobasierter Kunststoffe durch biobasierte Kunststoffe im Motorraum von Verbrennungsmotoren aufgezeigt. Aufbauend auf diesen Ergebnissen sollen im Vorhaben HoT-BRo2 gezielte Materialentwicklungen und -modifizierungen vorgenommen werden, um thermoplastische Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe branchenübergreifend im Hochtemperaturbereich anwendbar zu machen.

Der Fokus liegt zunächst auf der Entwicklung geeigneter Materialrezepturen, deren mechanische, thermische und chemische Performance produktspezifisch weiterentwickelt und angepasst werden soll. Bei den Referenzbauteilen der Industriepartner handelt es sich um ein Turbolader-Ladeluftrohr (Machbarkeitsstudie), ein Nutzfahrzeug-Flüssigfiltermodul, ein Thermomanagement-Modul und eine Kabelverschraubung. Hier wird vorwiegend auf der Basis von (teil-)biobasierten und rezyklierten Polyamiden ein möglichst hoher biobasierter Anteil der Gesamtrezeptur angestrebt, der mindestens 50 Prozent betragen soll. Darüber hinaus stehen die Verarbeitungsprozesse (Extrusionsblasformen und Spritzgießen) sowie nachgelagerte Weiterverarbeitungstechniken (Strahlenvernetzen, Schweißen, Kleben) im Vordergrund. In Zusammenarbeit mit den Material- und Technologiepartnern werden in den jeweiligen Projektphasen unterschiedliche Lösungsansätze verfolgt und Prozessgrenzen identifiziert. Eine projektbegleitende Ökobilanzierung liefert Rückschlüsse für die Nachhaltigkeitsbewertung der entwickelten Materialien.

Projektzusammenfassung

  • Projekttitel: Biokunststoffe für Hochtemperaturanwendungen (HoT-BRo 2)
  • Trägerschaft: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)
  • Finanzierung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
  • Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Andrea Siebert-Raths
  • Projektverantwortliche: Jan Kuckuck, M.Sc., Prof. Dr.-Ing. Andrea Siebert-Raths
  • Projektpartner: ContiTech MGW GmbH, Mann+Hummel GmbH, RF Plast GmbH, PFLITSCH GmbH & Co. KG, ARKEMA France, Radici Chimica SpA, BGS Beta-Gamma-Service GmbH & Co. KG, Schwarzwälder Textil-Werke Heinrich Kautzmann GmbH, OKA-TEC GmbH, HBL-Plast GmbH
  • Förderkennzeichen: 2219NR216
  • Laufzeit: 1.4.2021 – 31.3.2024

Kontakt
Jan Kuckuck, M.Sc.,
Telefon: 0511 9296-2815,
E-Mail

 

(Quelle: Hochschule Hannover,  IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe, Bild: Michael Dziedzic/Unsplash)